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Alkoholprävention neu gedacht:

 

Ich bin überzeugt, dass wenn wir jetzt mit guter Präventionsarbeit an der Wurzel etwas bewirken, dass sich dann der Umgang der Gesellschaft mit Alkohol, im Speziellen im Beisein von Kindern,  grundlegend ändern kann und genau das muss er auch. Die jetzige Generation der Eltern ist bereits so geprägt, dass die falschen Glaubenssätze nur schwer zu revidieren sind. Einen Neustart kann es deshalb erst mit den Eltern und Erwachsenen von in 10 Jahren geben und eine Grundlage dafür kann mein Konzept sein.

All mein Wissen, meine Überzeugungen und Erfahrungen zum Thema Alkohol habe ich in einem Ratgeber zusammengefasst. Dieser Ratgeber ist das Arbeitsmaterial zum Konzept. Die Lehrkräfte und auch die Schüler müssen es lesen, damit das auf Aufklärung basierende Programm greifen kann. Für alle Beteiligten wird es neue gedankliche Ansätze geben, die dann in Gruppenarbeit in eigene Worte gefasst und gefestigt werden sollen.

Mein Programm soll den Blick auf Alkohol von Grund auf verändern. Es muss bei Prävention darum gehen, die Schüler umfassend über Zusammenhänge aufzuklären. Bisher wird immer nur der Teil der Geschichte erzählt, wo ein Mensch süchtig wird, wie sich die Sucht negativ auf sein Leben auswirkt und wie er derselben entkommt.
Es entsteht dasselbe Phänomen, wie bei einem Liebesroman. Die Geschichte beginnt, wenn die Protagonisten schon erwachsen sind, und endet, wenn sie sich nach ein paar Hindernissen glücklich zusammengefunden haben. Was danach geschieht und wie ihr Werdegang sie füreinander bestimmt hat, steht meist nirgends geschrieben.
Bei einer Liebesgeschichte mag das nicht weiter relevant sein, aber bei Suchterkrankungen macht es den Kern dessen aus, was jeder einzelne Schüler für ein selbstbestimmtes Handeln bezüglich Abhängigkeit wissen muss. Nur wer den Überblick über alle kausalen Zusammenhänge hat, kann im richtigen Moment die richtige Entscheidung treffen.

Mein präventiver Einsatz ist für die Schüler der achten Klassen konzipiert. In diesem Punkt muss ich vorerst herkömmliche Alkoholprävention zum Vorbild nehmen, da für niedrigere Altersstufen noch eine Anpassung der Inhalte notwendig ist.
Die Inhalte gehen ausschließlich auf die Droge Alkohol ein. Andere Süchte werden nicht von mir behandelt. Das ist gewollt und notwendig. Alkohol hat eine Sonderstellung durch seine Legalisierung und die hohe Akzeptanz respektive Befürwortung der Gesellschaft. Deshalb muss er auch in Unterricht und Suchtprävention separat betrachtet werden

Das Konzept muss in mehreren Abschnitten umgesetzt werden. Der im Folgenden beschriebene Teil umfasst zwei Doppelstunden, die zeitlich getrennt stattfinden dürfen:

  • Erste Doppelstunde: Die Schüler sollen vorab einzelne Kapitel lesen und dann in Zweier- bis Vierergruppen drei verschiedene Aufgabenstellungen dazu bearbeiten.
  • Zweite Doppelstunde: Die Gruppen stellen die Kapitel in Referaten vor und gehen dort auch auf ihre Ergebnisse aus den Aufgaben ein.

Die Aufgaben:

  • 1. Zusammenfassung in eigenen Worten
  • 2. Darstellung von eigenen Gegenargumenten oder aktuell geläufigen Sichtweisen
  • 3. Fazit der Gruppe in Bezug auf die Frage: inwiefern weicht eure Sicht nach dem Lesen von eurer bisherigen Meinung oder euren bisherigen Glaubenssätzen zum Thema Alkohol ab.

Eine dritte Doppelstunde ist vorgesehen für einen Vortrag meinerseits mit Fragerunde und anschließendem Austausch. Das Wissen, um die Inhalte gleich richtig einordnen zu können, wurde durch die vorangegangene Gruppenarbeit gefestigt.

Ergänzend zu den drei Doppelstunden biete ich mich jeweils an den gleichen Tagen nachmittags (sowie es zeitlich passt) für Einzelgespräche mit Schüler*innen und/oder Lehrer*innen an. Hierfür wäre ein Raum notwendig, der allen mitgeteilt wird.

Alle vier bis sechs Wochen biete ich mich davon unabhängig an, in der Schule für Fragen präsent zu sein und den Schulalltag zu begleiten. In diesem Rahmen kann das Präventionskonzept zusammen mit Schüler*innen und Lehrkräften verfeinert und angepasst werden. Vielleicht entwickelt es sich so, dass die Schüler mehr Fragen stellen oder eigene Erfahrungen teilen wollen. Raum für Entwicklung ist jederzeit gegeben.